Porträt des Monats Juni 2022
Der DAAD positioniert sich zu Beginn der 2020er Jahre und definiert mit der „Strategie 2025“ drei übergeordnete Ziele: 1. Exzellenz und Perspektiven von Bildung und Wissenschaft durch internationalen Austausch stärken, 2. Internationale Zusammenarbeit zum Wohle von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft fördern und 3. Globale Verantwortung übernehmen und zu Entwicklung und Frieden beitragen.
Das erste Handlungsfeld „Potenziale weltweit erkennen und fördern“ bezieht sich auf die individuelle Ebene. Herausragende Bewerberinnen und Bewerber aus Deutschland und aller Welt erhalten auf sämtlichen akademischen Ebenen den Zugang zu exzellenter Bildung und Forschung, fachlicher Profilbildung und interkultureller Erfahrung. Mit seinen Stipendienprogrammen kann der DAAD dieses Ziel perfekt umsetzen. 2020 wurden 819 Tunesier und Deutsche gefördert, für das Zielland Marokko wurden 508 Stipendien vergeben, Libyen 88 und Algerien 31.
Wir stellen Ihnen mit diesem Porträt des Monats einen tunesischen Stipendiaten vor, der im Rahmen der Individualförderung an der Freien Universität Berlin im Bereich Finanzwesen forscht.
Name: Mohamed Amine Timoumi
Fachbereich oder Spezialgebiet: Finanz- und Rechnungswesen
Gasthochschule: Freie Universität Berlin
Interessen: Bankwesen
- Können Sie uns kurz Ihr Forschungsthema und dessen Ziel vorstellen?
Nachdem ich im Rahmen meiner Masterarbeit zum Thema Bankenregulierung gearbeitet habe, beschäftige ich mich derzeit mit dem Bereich Bankwesen in Kombination mit Rechnungswesen. Wir befassen uns mit den Auswirkungen des Kreditrisikos der Banken auf die kreditnehmenden Unternehmen. Von der Promotion in Berlin verspreche ich mir vor allem die Nutzung der guten Forschungsmöglichkeiten in Deutschland sowie einen besseren Zugang zu relevanten Datenbanken.
- Können Sie beschreiben, wie der Bewerbungsprozess verlief?
Auch wenn das Auswahlverfahren für das DAAD-Stipendium ein bisschen zeitaufwendig war, war die Erfahrung mit dem DAAD sehr bereichernd. Das Verfahren war nicht so schwierig und die Auswahlkommission war flexibel. Auf der Plattform oder per E-Mail konnte ich mich erkundigen und und bekam prompte Rückmeldung. Nachdem wir die Zusage erhalten hatten, gab es Online-Meetings, die Raum gaben fürs sämtliche Fragen, die wir Stipendiaten hatten (Fragen im Zusammenhang mit dem Visum, Versicherung, Zuschüssen usw.).
- Wie fanden Sie die Integration in die deutsche Gesellschaft? Was hat Sie am meisten
überrascht?
Sie haben vielleicht schon gehört, dass die Deutschen sehr rational sind, was meiner Meinung nach absolut wahr ist! Diversifizierung spielt in Deutschland eine wichtige Rolle, man wird nach seinen eigenen Taten und dem Beitrag, den man leistet, beurteilt. Daher war die Integration einfach, obwohl meine Deutschkenntnisse nicht so gut waren. Meine Kollegen in der Abteilung sind sehr sympathisch, das macht die Arbeit leichter und angenehmer zugleich. Neben dem Studium kann man viel lernen, wenn man sich mit einer neuen Kultur auseinandersetzt. Einige deutsche Eigenschaften, die ich bisher zu schätzen gelernt habe, sind Direktheit, Pünktlichkeit, Organisation und Fleiß.