Porträt des Monats Januar 2025
Die DAAD-Außenstelle Tunis setzt sich dafür ein, die beeindruckende Vielfalt und den Reichtum der Erfahrungen ihrer Alumni sichtbar zu machen. Diese regelmäßige Präsentation erhält eine besondere Bedeutung und trägt zur Feier dieses herausragenden Jubiläums bei.
Für das Porträt des Monats Januar freuen wir uns, den ehemaligen Regierungsstipendiaten Herrn Mohamed Escheikh als ein herausragendes Beispiel für Erfolg und Engagement vorzustellen.
Im Rahmen des Porträt des Monats hat er die folgende Frage beantwortet:
Welche Erinnerungen und Erfahrungen aus Ihrer Zeit als DAAD-Stipendiat in Deutschland haben Sie besonders geprägt, und inwiefern beeinflussen sie noch heute Ihren beruflichen Werdegang oder Ihre persönliche Perspektive?
- Name: Mohamed Escheikh
- Hochschule in Deutschland: TU Dresden 1981–1986
- Fachbereich: Elektrotechnik
Die Erinnerungen an diese Zeit lassen sich in einem Satz zusammenfassen: „Es waren die schönsten Jahre meines Lebens.“
Von 1980 bis 1986, also noch vor der Wende, lebte ich in Zittau, der kleinsten Stadt im äußersten Winkel Deutschlands, auch bekannt als das Dreiländereck zwischen Deutschland, Polen und Tschechien. Dort begann ich die deutsche Sprache zu erlernen. Mein Studium führte mich anschließend nach Dresden, bevor ich Berlin entdeckte- eine geteilte Stadt, die mich in dieser prägenden Zeit tief beeindruckte.
Fünf Jahre lang hatte ich das Privileg, an einer der bis heute renommiertesten Universitäten Deutschlands, der TU Dresden, zu studieren. Dort kam ich mit namhaften Lehrenden in Kontakt, profitierte von beeindruckenden Infrastrukturen und knüpfte enge Verbindungen zu Kommilitoninnen und Kommilitonen aus der ganzen Welt – insgesamt aus 65 verschiedenen Ländern. Die Verbindung von Theorie und Praxis im Studium sowie die inspirierende studentische Underground-Atmosphäre hinterließen einen tiefen Eindruck in meinem Lebensweg. Es war ein akademisches Umfeld von höchster Qualität, das mir ermöglichte, mich während meines gesamten Studiums und meiner Praktika bis hin zur Umsetzung meines Abschlussprojekts voll zu entfalten.
In den Semesterferien nutzte ich zudem die Gelegenheit, die Nachbarländer zu bereisen und meinen kulturellen Horizont zu erweitern. Nach meiner Rückkehr nach Tunesien im Juni 1986 fand ich, trotz der politischen Krise, die das Ende der Regierungszeit von Präsident Bourguiba einläutete –, rasch den Einstieg in die Arbeitswelt. Multinationale Unternehmen wie ABB, wo ich fünf Jahre lang tätig war, und die Siemens AG, bei der ich 26 Jahre lang arbeitete, eröffneten mir zahlreiche Karrierewege. Sie ermöglichten es mir, Verantwortung zu übernehmen, alle Stufen der Karriereleiter zu durchlaufen und ein weitreichendes nationales sowie internationales Netzwerk aufzubauen – während einer 31-jährigen beruflichen Laufbahn. Nach der Wende bot sich eine wunderbare Gelegenheit für ehemalige DAAD-Studierende: die Gründung einer Alumni-Vereinigung, die sogar die Pioniere unserer Generation vereint, die bereits ab 1958 zum Studium nach Deutschland gegangen waren.
Heute, 45 Jahre nach meinen ersten Schritten in Deutschland, pflege ich weiterhin eine enge Verbindung zum DAAD – sei es durch die Teilnahme an lokalen Veranstaltungen oder durch den Austausch mit ehemaligen Kommilitonen aus aller Welt über soziale Netzwerke. Besonders wertvoll sind unsere Seminargruppen, die wir alle fünf Jahre in Dresden organisieren.
Danke, DAAD!
Informationen zum deutsch-tunesischen Regierungsstipendienprogramm sind auf unserer Stipendiendatenbank verfügbar: www.funding-guide.de