Porträt des Monats Juni 2024
Name: Bilel Bensalah
Heimatuniversität: Universität Algier 2
Gastuniversität in Deutschland: Universität des Saarlandes
Besondere Interessen: Fußball, Fahrrad fahren, Bouldern
- Sie haben sich erfolgreich für ein DAAD-Stipendium beworben. Was waren die motivierenden Faktoren, die Sie dazu bewogen haben, sich für dieses Stipendium zu bewerben?
Das Stipendium ist die perfekte Möglichkeit, um neue Perspektiven für mein Forschungsvorhaben zu gewinnen. Dank dieses Aufenthalts komme ich mit meiner Dissertationsforschung sehr gut voran. Der einjährige Aufenthalt an der Gastfakultät gibt mir unter anderem den Zugang zur Infrastruktur einer deutschen Universität (z. B. die Bibliothek, Arbeitsräume…). Außerdem bekomme ich dank der Zweitbetreuung wichtige Impulse für meine Arbeit und kann zudem an verschiedenen Workshops und Tagungen teilnehmen. Als Germanistikstudent war es für mich schon immer ein Traum, die deutsche Kultur und die dialektale Vielfalt der deutschen Sprache hautnah zu erleben. So habe ich bis jetzt meine Freizeit genutzt, um Städte wie Trier, Heidelberg, Cochem, Bonn, Weimar, Erfurt und viele andere zu besuchen.
- Welche Herausforderungen haben Sie möglicherweise bei der Integration in das akademische Umfeld und in der deutschen Gesellschaft im Allgemeinen erlebt und wie haben Sie diese gemeistert?
Mein Einstieg in das deutsche akademische Umfeld war durch meine Gastfakultät und das Welcome Center der Universität des Saarlandes reibungslos. So fühlte ich mich an meinen ersten Tagen gut aufgehoben. Entscheidend war aber auch, dass ich bereits im Vorfeld viele Fragen gestellt hatte. Denn dadurch konnten diverse Unklarheiten und Missverständnisse vermieden werden und die Reise, der Aufenthalt und die gesetzten Ziele Form annehmen.
Der Anfang war dennoch nicht einfach. Es hat ein bisschen gedauert, bis ich einen Freundeskreis aufbauen konnte. Besonders geholfen hat mir das Angebot an Sportaktivitäten der Universität. Dort konnte ich viele neue Personen kennenlernen, denn: „Sport verbindet Menschen“, wie man so schön sagt.
- Gibt es kulturelle Unterschiede oder Gemeinsamkeiten zwischen Algerien und Deutschland, die Sie während Ihres Aufenthalts in Deutschland entdeckt haben und die Sie besonders fasziniert oder überrascht haben?
Auffällig war für mich auf jeden Fall die soziale Interaktion bzw. das soziale Leben in der Öffentlichkeit. Man merkt sofort, dass die Deutschen – im Gegensatz zu den Algerierinnen und Algeriern ihre Privatsphäre schätzen und sich nicht so leicht ansprechen lassen oder Smalltalk beginnen. Allerdings kann man das nicht verallgemeinern. Denn manchmal bedarf es nur einer kleinen Fügung des Schicksals – oder präziser gesagt, einer Verspätung eines DB-Zugs – damit die Menschen harmonisch miteinander ‘schwätzen’ können, wie man im Saarland sagen würde. Erwähnenswert ist vielleicht auch, wie schwer es ist, sich mit deutschen Freunden spontan zu treffen. Man muss alles vorher planen, mit mindestens einer Woche Vorlauf. Gelegentlich habe ich bei der Frage „Hast du Lust, heute Abend …“ den Eindruck, dass dies als gezielter Affront gegen sie aufgenommen wird und ich sofort um Entschuldigung bitten sollte. Aber das liegt daran, dass Viele gern alles im Voraus durchplanen – und ich finde, dass ich mir von diesem Verhalten auch mal was abgucken kann.
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