Porträt des Monats August 2024
Im folgenden Interview teilen Zeineb Ben Salah und Ons Smaoui ihre Erfahrungen und Eindrücke aus ihrem ersten Jahr in Deutschland, in dem sie ein DAAD-Stipendium erhalten haben. Sie erläutern ihre Gründe für die Wahl Deutschlands als Studienstandort, die Vorteile eines Studiums in Deutschland für junge tunesische Studierende, und erzählen von den kulturellen Unterschieden und den amüsanten Aspekten des Spracherwerbs. Lesen Sie weiter, um einen Einblick in ihre spannenden und bereichernden Erlebnisse zu erhalten.
Zeineb Ben Salah
- Warum haben Sie sich für Deutschland als Studienstandort entschieden?
Deutschland bietet mir bessere Möglichkeiten für eine bessere Zukunft. Hier kann ich eine ausgezeichnete Bildung bekommen und neue Erfahrungen sammeln. Zudem habe ich hier Freiheiten, die ich in Tunesien nicht habe.
- Was sind Ihrer Meinung nach die Vorteile eines Studiums in Deutschland für junge tunesische Studierende?
Eine Bildung in Deutschland zu bekommen ist vorteilhaft. Ein Abschluss einer deutschen Hochschule ist europaweit anerkannt und öffnet die Türen, um in internationalen Unternehmen zu arbeiten. Deutschland ist multikulturell, also könnten Tunesierinnen und Tunesier viele Leute kennenlernen. In Deutschland gibt es auch mehr Studiengänge als in Tunesien und die Fakultäten sind in der Regel besser ausgestattet.
- Das Erlernen einer neuen Sprache kann sich manchmal als kompliziert erweisen. Was ist das lustigste deutsche Wort, das Sie gelernt haben, und was bedeutet es?
Ich finde das Wort „Wurst“ am lustigsten, weil die Deutschen es in vielen Redewendungen nutzen. Beispielsweise „Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei“. Das heißt, dass alles irgendwann enden wird. Auch der Ausdruck „Ist mir Wurst!“ ist weit verbreitet und bedeutet so viel wie „Ist mir egal“.
Ons Smaoui
- Warum haben Sie sich für Deutschland als Ziel für ein Hochschulstudium entschieden?
Ich habe mich für Deutschland entschieden, weil en Hochschulstudium in Deutschland auf internationaler Ebene sehr geschätzt wird. Außerdem gibt es viele Studiengänge, die es in Tunesien nicht gibt und die mich interessieren. In Deutschland ist es nicht sehr schwierig, nach dem Studium eine gute Karriere zu machen. Zudem ist Deutschland ein bekanntes Land für die wissenschaftliche Forschung. Schließlich ist es auch ein sehr schönes grünes Land mit einer interessanten Geschichte.
- Was hat Sie in Deutschland und an die Deutschen überrascht?
Was mich in Deutschland überrascht hat, war die Tatsache, dass die Züge Verspätungen haben und sogar in letzter Minute ausfallen können. Dabei habe ich gehört, dass sie angeblich sehr pünktlich sind. Auch die Bürokratie ist ein echtes Problem in der deutschen Verwaltung. Die Deutschen haben mich positiv überrascht. Sie sind angenehme Menschen, die neugierig sind und alles wissen wollen. Zum Beispiel fragen mich viele Leute im öffentlichen Nahverkehr nach meiner Nationalität und der Sprache, die ich spreche. Sie wollen auch, dass alle Dokumente ausgedruckt werden. Außerdem sind sie strikt und wollen, dass alles seine Ordnung hat.
- Was ist Ihnen im Alltag besonders aufgefallen oder was fanden Sie seltsam?
Was ich besonders seltsam fand, war die Mülltrennung. Das ist keine schwierige Aufgabe, aber vor allem am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig. Auch die Tatsache, dass ich für Plastikflaschen extra bezahlen und sie zurückgeben muss, ist für mich etwas Neues und Seltsames. Auch dass Tüten beim Einkaufen kostenpflichtig sind (z.B. in Bekleidungsgeschäften), ist etwas Seltsames. Ich bin es gewohnt, sie kostenlos zu erhalten.